Erstmals war dieses Jahr – unter besonderen Umständen – ein Team der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien beim Price Media Law Moot Court vertreten. Der Wettbewerb wird jährlich von der Universität Oxford veranstaltet und dreht sich rund um aktuelle Rechtsfragen des Medien- und ICT-Rechts, wobei stets ein starker Fokus auf Grundrechte gesetzt wird.
Der diesjährige Fall handelte von Einschränkungen der Kommunikations- und Versammlungsfreiheit – sowohl online als auch offline – aufgrund einer Pandemie und war deshalb besonders praxisnah. Es wurde zum Beispiel die Frage gestellt, ob das Einschränken der Meinungsäußerungsfreiheit in sozialen Medien verhältnismäßig sei, wenn dadurch gesundheitsgefährdende Falschmeldungen verhindert werden könnten. Das Team des Juridicums musste vorab zwei Schriftsätze verfassen und sich dabei sowohl in die Rolle des Antragsstellers, als auch des Antragsgegners versetzen. Diese sogenannten „Memorials“ stellten die Grundlage für die – online abgehaltenen – mündlichen Verhandlungen der südosteuropäischen Vorrunde dar. In Vorbereitung darauf gab die erfahrene Medienanwältin Mag. Dr. Eva Hammertinger, LL.M. einen Einblick in ihre berufliche Praxis und konnte den Teilnehmer*innen wertvolle prozessuale Tipps auf den Weg mitgeben. Das Team der Universität Wien verhandelte erfolgreich in formalem Englisch und konnte die erste Verhandlungsrunde für sich entscheiden. In der zweiten Runde, in der sie die Position des fiktiven Staates „Ized“ einnehmen mussten, unterlag das Team knapp ihren Gegner*innen. Dies führte dazu, dass der Einzug in das weltweite Finale in Oxford leider knapp verpasst wurde. Abschließend kann positiv bilanziert werden, dass sich das Team des Juridicums professionell verkauft, viel über das Spannungsfeld von öffentlicher Ordnung bzw Gesundheit und der Kommunikationsfreiheit gelernt und einen wertvollen Einblick in die erfolgreiche Verhandlungsführung (auf Englisch) erhalten hat.